Baptisten gibt es in Köpenick seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Man traf sich als Hausgemeinden oder in angemieteten Räumen. Seit 1900 gibt es die Hofkirche in der Bahnhofstraße.
Es ist viel passiert in 150 Jahren. Weltkriege, Inflation und Nationalsozialismus. Eine zerstörte Stadt und Wiederaufbau. Stalinismus, Bespitzelung und schließlich die friedliche Revolution und Wende. Die Gemeinde hat gelernt: Wir brauchen starke Wurzeln und eine klare Mitte. Das haben wir in der guten Nachricht von der Liebe Gottes, die wir in Jesus Christus sehen.
Die Köpenicker Baptisten wollten und wollen immer Gemeinde für alle Generationen sein. Und eine Gemeinde, die relevant für den Stadtteil ist. Dabei werden immer wieder Schwerpunkte gesucht, gefunden, hinterfragt und neu justiert. Immer liegt es auch an den Leuten, die gerade da sind und was die auf dem Herzen haben.
Wer zu uns kommt, muss sich nicht einfügen. Wir freuen uns über Ideen und Engagement und sind gemeinsam auf dem Weg.
Wir sind…
Evangelisch
Schön ist das ja nicht, dass sich Christen dadurch beschreiben, dass sie anders als andere Christen sind. Aber wenn es sein muss: Wir gehören in den evangelischen Flügel. Baptisten wurzeln in der deutschen und angelsächsischen Reformation. Mit allen Christen glauben wir an das Evangelium, an die gute Nachricht, dass uns Gott durch Jesus Christus etwas geschenkt hat, worauf kein Mensch kommt. Es macht Sinn, Gott zu vertrauen, auf ihn zu hoffen und ihn und unsere Mitmenschen zu lieben.
Freikirchlich
Das ist unsere kirchliche Struktur. Wir lieben die Freiheit und sind deshalb basisdemokratisch aufgebaut. Das letzte Wort hat bei uns immer die Mitgliederversammlung. Jeder kann seine Anliegen einbringen. Keiner kann aufgrund seines Amtes bestimmen. Hauptamtlich Tätige werden von der Gemeinde gewählt. Ehrenamtlich Leitende auch. Engagierte Leute werden, wenn sie die Gemeinde überzeugen, nicht gebremst. Kirchensteuer gibt es bei uns nicht. Die Gemeinde finanziert sich ausschließlich über freiwillige Beiträge und Spenden.
Gemeinde
Wir wollen als Christen miteinander leben. Wir treffen uns zu Gottesdiensten und Veranstaltungen. Wir engagieren uns in gemeinsamen Projekten. Wir stehen uns in unseren Lebensgeschichten bei. Wir nehmen Anteil aneinander. Ob Kinder, Jugendliche oder Senioren – wir wollen ein Miteinander. Wir haben unterschiedliche Auffassungen zu eigentlich allen Fragen des Lebens. Aber weil wir alle zu Jesus Christus gehören, halten wir zueinander.
Hofkirche
Leider sind wir auf einem Hinterhof. Als 1900 die Kirche gebaut wurde, wollte der Kaiser, dass Glaubensgemeinschaften, die nicht zur Staatskirche gehörten, etwas versteckt werden. Das haben wir jetzt davon. Wir haben zwar unsere Ruhe – aber keiner sieht uns. Erfüllen Sie nicht des Kaisers Willen, gehen Sie durch die Einfahrt. Dann sehen Sie eine Kirche, die sich nicht verstecken muss.
Vernetzt
Wir gehören zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland und dort zum Landesverband Berlin-Brandenburg. Unser Bund gehört zur Europäischen Baptistischen Föderation und zum Baptistischen Weltbund. Der ist übrigens die größte Freikirche weltweit. Muss ja mal gesagt werden.
Zur Vereinigung evangelischer Freikirchen in Deutschland gehört unser Bund auch und zur Evangelischen Allianz.
Ökumene
Unser Gemeindebund gehört zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland.
In Köpenick freuen wir uns über das Miteinander der christlichen Kirchen. Wir pflegen die Kontakte mit unseren Nachbargemeinden und haben über das Jahr verteilt einige gemeinsame Veranstaltungen.