Bibelprojekt 8 – Themen des Neuen Testaments

Immer mittwochs vom 18. Oktober bis 22. November 2017, jeweils um 19:00 Uhr im amadeus

 Themen des Neuen Testaments

Wie das Alte Testament ist auch das Neue Testament eine Schriftensammlung – eine kleine Bibliothek. Unterschiedliche Verfasser haben zu verschiedenen Zeiten an unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Absichten geschrieben. Aus der Vielzahl frühchristlicher Schriften kristallisierten sich schließlich 27 Bücher, die die Alte Kirche als Urkunden des christlichen Glaubens anerkannte – als Wort Gottes. Dabei wurde mit Absicht unterlassen, aus den vier Evangelien eins zu machen oder die Briefe zu einer Glaubenslehre zusammenzufassen. Christliche Theologie war von Anfang an bunt und vielfältig. Das bildet sich bis heute in den unterschiedlichen Konfessionen und christlichen Strömungen ab, die sich alle auf die Heilige Schrift berufen.

Im Bibelprojekt werden wir der Frage nachgehen, wie sich die christliche Theologie und Frömmigkeit im ersten Jahrhundert entwickelte.

Dazu wird uns beschäftigen: Manche neutestamentliche Aussagen nehmen wir wortwörtlich, andere nicht. Manches halten wir für zeitbedingt, anderes für unaufgebbar. Dabei sind Christen immer wieder zu unterschiedlichen Sichten und Erkenntnissen kommen. Bittere Auseinandersetzung und gegenseitige Verurteilungen waren die Folge. Wenn wir die Vielfalt in der werdenden Kirche verstehen, werden wir auch mit der eigenen Vielfalt besser und gelassener leben.

Wir werden wir uns den Themen in einer Weise nähern, die auch in unserem ganz persönlichen Glauben zu Entwicklungen führen kann.

18.10.2017: Christus

Was sagen die Leute, wer ich bin – so hat schon Jesus seine Jünger gefragt. Jesus ist Lehrer, Prophet, Sohn Davids, Messias, Sohn Gottes. Dass das Geheimnis Jesu nicht zufassen ist, wird in den unterschiedlichen Sichten des NT deutlich. Den Aposteln und Lehrern der ersten Zeit wurde Jesus immer größer. In der neutestamentlichen Wissenschaft wird daher die Frage bedacht, wie hat sich Jesus von Nazareth selbst verstanden und wie haben ihn dann später die frühen Christen gesehen.

Dabei landen wir bei der Frage, wer ist Jesus Christus für uns?

25.10.2017: Kirche

Der Jüngerkreis ist das Urbild der Kirche – die Gemeinschaft derer, die von Jesus lernen. Als Jesus nicht mehr als Mensch da war, wurde überlegt, wie sich seine Anhänger nun verstehen wollten. Sie sahen sich als Gottes Volk, als Verkörperung des Christus (Leib Christi), als Heilige und Auserwählte. Das Thema „Gemeinde“ wird im NT in vielen Varianten behandelt. Genauso bunt, wie das Wesen der Kirche bedacht wird, sind dann auch die Strukturen, die sich entwickelten. Dienste, Ämter und Aufgaben wurden geordnet, Charismen benannt. Schon im NT entdecken wir die Spannung zwischen Kirche als Bewegung und Kirche als Institution.

Es entsteht die Frage, wie wir uns heute als Gemeinde verstehen.

01.11.2017: Als Christ leben

Als Juden anfingen, an Jesus zu glauben, lebten sie selbstverständlich weiter die jüdischen Regeln ihres Glaubens. Als dann Menschen aus anderen Nationen zu Jesus fanden, tauchte die Frage auf, welche Maßstäbe der jüdischen Lebensweise sie zu übernehmen hätten. Wo es keinen Zusammenhang zwischen Juden und Christen gab, hielt man sich an antike Tugenden. Wie lebt man als Mensch des Reiches Gottes im Römischen Reich? Sklaverei, Umgang mit Geld und Besitz, das Verhältnis der Generationen und das Verhältnis von Mann und Frau. Es lebte sich unterschiedlich als galiläischer Tagelöhner, als freier römischer Bürger oder als verfolgter Christ.

Und was bedeutet Christsein heute in Köpenick?

08.11. 2017: Gottesdienst

Jesus ging nach seiner Gewohnheit in den Gottesdienst der Synagoge. Die „Urgemeinde“ in Jerusalem lebte in enger Verbindung zum Tempel und war sonst in Hauskreisen zusammen. Was haben die da gemacht? In den Versammlungen der Gemeinde Korinth scheint es drunter und drüber gegangen zu sein. Was ist zu tun, wenn sich Christen treffen? Man liest Bibel, man lernt, man singt und betet, man teilt das Leben, man feiert das Mahl des Herrn – und erlebt seine Gegenwart. Die frühen Christen nannten ihre Veranstaltungen nicht Gottesdienst – Gottesdienst war das alltäglich Leben.

In welchem Verhältnis stehen der Gottesdienst des Alltags und die gemeinsamen Zeiten?

15.11.2017: Evangelisation und Diakonie

Jesus hat sich hauptsächlich um die Menschen seines Volkes bemüht. Die Apostelgeschichte erzählt dann von der Ausbreitung der christlichen Bewegung in den ersten Jahren. Die christlichen Gemeinden entwickelten eine enorme Anziehungskraft. Irgendwie trafen sie mit ihrer Botschaft und mit ihrem Verhalten den Nerv der Zeit. Es bleibt ein Phänomen, wie aus der Gruppe der Schüler Jesu eine Weltreligion werden konnte.

Was ist der Nerv unserer Zeit und welche Wege finden wir, die gute Nachricht an die Menschen zu bringen?

22.11.2017: Endzeit

Das kommende Gottesreich war Schwerpunkt in der Verkündigung Jesu. In der Erwartung der Weltvollendung legten die Glaubenden in Jerusalem ihr Eigentum zusammen. Der junge Paulus rechnet zu seinen Lebzeiten mit dem Schall der Posaune. Als er alt war, hatte er Lust, abzuscheiden und beim Herrn zu sein. Die Hoffnung auf das Kommen des Herrn ist der Motor der urchristlichen Mission und der Trost, als es zu Verfolgung kam.

Die Frage nach den „letzten Dingen“ sehen auch heute Christen unterschiedlich.

Was will die Botschaft vom Kommen Gottes bei uns anrichten?

Das Projekt

Eigentlich könnte man zu jedem Thema ein Bibelprojekt durchführen. Daher werden wir die Themen nicht bis in alle Feinheiten bearbeiten. Wir werden uns zu jedem Thema einen Überblick erarbeiten und ins Gespräch kommen, was uns das Thema in unserer Gemeindesituation bedeutet.

Jeder Abend geht von 19.00-20.15 Uhr.

Es ist sinnvoll, am ganzen Projekt teilzunehmen, weil die Themen zusammenhängen. Wer nicht an allen Treffen teilnehmen kann, ist trotzdem willkommen.

Um Anmeldung wird gebeten (bis 15.10.2017), entweder mit einer kleinen schriftlichen Notiz an Uwe Dammann oder per E-Mail an pastor@hof-kirche.de.