Immer mittwochs vom 8. Mai bis 19. Juni 2019, jeweils um 19:00 Uhr im amadeus, Bahnhofstr. 9
Gemeinde des Herrn Jesus Christus
Besinnungen zur Identität einer christlichen Gemeinde
„Wer bin ich eigentlich?“ Die Frage nach Identität hat uns unser Schöpfer in die Wiege gelegt. Sie taucht im Zusammenhang unserer Lebensphasen ganz natürlich immer wieder mal auf. Und bei Brüchen und Umbrüchen in einer Biografie auch. Kirchen geht es nicht anders.
„Wer sind wir eigentlich?“ Freikirchen, die nicht in jahrhundertealten Traditionen stehen, stellen sich die Fragen in jeder Generation. Warum gibt es uns? Wie sollte es bei uns zugehen? Was soll das Gemeindeleben bestimmen? Was ist unaufgebbare Mitte und was ist flexibel?
Die Frage, was ist kirchliche Identität, hat die christliche Gemeinde von Anfang beschäftigt. Schon früh setzte sich die Auffassung durch: Kirche ist da, wo Martyria (Bekenntnis zu Christus), Leiturgia (Gottesdienst), Diakonia (Dienst am Nächsten) und Koinonia (Gemeinschaft der Heiligen) sind.
Bei diesem Bibelprojekt werden wir uns auf die identitätsstiftenden Merkmale der Kirche Jesu Christi besinnen und das Thema schließlich auf unserer Gemeinde zuspitzen.
08.05.2019: Martyria – Identität im Bekenntnis.
Gemeinde ist dort, wo Glaube an Jesus Christus ist. Wir sprechen gerne von „unserer“ Gemeinde. Es ist aber nicht unsere. Die Gemeinde gehört Jesus. Wir sind Gottes Volk. Das Bekenntnis „Herr ist Jesus Christus!“ ist das Grundbekenntnis der christlichen Kirche. Schon im Neuen Testament wird deutlich, wie die frühen Christen dieses Bekenntnis erläuterten und erweiterten. Das seit dem 5. Jahrhundert festgelegte „Apostolische Glaubensbekenntnis“ gehört bis heute in jeden Gottesdienst einiger Kirchen. Bei Baptisten steht dieses Bekenntnis im Schatten. Warum eigentlich?
15.05.2019: Leiturgia – Identität in der Feier des Glaubens.
Gemeinde ist dort, wo sich Menschen zu Gottesdiensten versammeln. Baptisten kennen theoretisch keine feste Liturgie – in der Praxis gibt es aber doch geprägte Abläufe. Das ist für manche eine Stütze und für andere auf Dauer langweilig. Was muss eigentlich geschehen, dass ein Treffen von Christen Gottesdienst wird? Welche Elemente sind im Gottesdienst unverzichtbar und was sind Geschmacks- oder Stilfragen?
22.05.2019: Diakonia – Identität im Dienst am Nächsten.
Gemeinde ist dort, wo Menschen anderen Menschen dienen. Dabei geht es sowohl um die Frage, wie sich Christen innerhalb der Gemeinde dienen, als auch darum, welchen Dienst wir den Mitmenschen und Nachbarn tun. Christus hat sich selbst als Diener bezeichnet und seine Nachfolger aufgefordert, zu dienen. Gemeinde ohne Diakonie geht also nicht. Dabei kennt Diakonie die individuelle Hilfeleistung aber auch bürgerschaftliches und politisches Engagement. Oft soll Diakonie etwas bringen. Neue Mitglieder, oder was?
29.05.2019: Koinonia – Identität durch gemeinsames Leben.
Gemeinde ist dort, wo Menschen Leben miteinander teilen. Der Aspekt der Gemeinschaft ist in Freikirchen stark betont. Dabei ist immer wieder zu fragen, wie sich geistliche Gemeinschaft und angenehme Geselligkeit zueinander verhalten. Es ist schön, wenn innerhalb einer Gemeinde Freundschaften entstehen. Wir nennen uns Schwestern und Brüder. Damit betonen wir, dass wir uns nicht einander ausgesucht haben, sondern dass uns Gott in seine Familie gerufen hat. Geschwisterlicher Umgang kann so oder so sein. Wir überlegen, wie Gemeinschaft gemeint ist.
05.062019: Stückwerk – Identität durch Konfession?
Unsere Gemeinde nennt sich „Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Berlin-Köpenick (Baptisten)“. Damit verorten wir uns im evangelischen Flügel der Christenheit, weisen auf unsere freikirchliche Gemeindestruktur hin und verweisen auf die baptistische Tradition. Ein Trend unserer Zeit ist, dass sich Christen in Freikirchen immer weniger konfessionell verstehen. Lehrinhalte treten in den Hintergrund, Erfahrungen werden Hauptsache. Wie viel Konfession muss sein?
12.06.2019: Hofkirche – Was ein Gebäude predigt.
Freikirchen gestalten ihre Gemeinderäume funktional und verzichten auf üppige Ausstattungen. Dennoch transportiert eine „Kapelle“ ohne Worte Glaubensinhalte. Kreuz, Tisch, Kanzel, Bibel, Kerzen, Taufbecken, Sitzordnung – all das haben wir nicht erfunden. Es sind Symbole des Glaubens. Manchmal gewöhnen wir uns an bestimmte Anblicke so sehr, dass wir Inhalte nicht mehr wahrnehmen. An diesem Abend begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise in der Hofkirche.
19.06.2019: Identität – womit sich die Baptisten Köpenicks identifizieren.
Nach sechs Abenden zur Identität der christlichen Kirche im Allgemeinen und mit einigen Zuspitzungen soll das Thema zusammengefasst und gebündelt werden. Wir spüren der Frage nach, was ist die Identität unserer Gemeinde? Wo sind wir sicher, wer wir sind? Wo waren wir sicher, wer wir sind? Was ist in den Blick zu nehmen? Die Ergebnisse fließen in die Überlegungen zur weiteren Gestaltung unseres Gemeindelebens ein.
Das Projekt
Wir beginnen jeden Abend mit einer Hinführung zum Thema. Dabei nehmen wir biblische Aussagen und kirchengeschichtliche Aspekte zur Kenntnis. Zu jedem Thema wird es auch die Möglichkeit zum Austausch geben.
Es ist sinnvoll, an der ganzen Reihe teilzunehmen. Bedingung zur Teilnahme ist das allerdings nicht.
Jeder Abend geht von 19:00-20:15 Uhr. Das Bibelprojekt findet im amadeus statt. Aufgrund von möglichen Renovierungsarbeiten kann das Projekt kurzfristig in andere Gemeinderäume verlegt werden.
Um Anmeldung wird gebeten, entweder mit einer kleinen schriftlichen Notiz an Uwe Dammann oder per E-Mail an pastor@hof-kirche.de.